Halloo aus Hanko!
Man mag es nicht glauben, aber ich bin (leider) wieder in diesem Ort gelandet, der mir am wenigsten gefallen hat bisher. Eigentlich wollte ich einen großen Bogen um Hanko machen, aber auf dem Weg Richtung West-Nord gab es keine vernünftige Alternative: Denn heute abend möchte ich das Viertelfinal-Spiel der EM (Deutschland gegen Italien) anschauen und brauche dafür einen eingermaßen „gut ausgestatteten“ Hafen. (Man muss halt Prioritäten setzen…;)

Im Moment fühle ich mich übrigens sehr wohl hier (ich habe aber auch mein Boot noch nicht verlassen…). Das Wetter ist hochsommerlich warm. Man könnte meinen, man sei in einem Hafen an der Adria. Ich sitze im Cockpit und lasse mir die Sonne ins Gesicht scheinen. Heute bin ich auch das erste Mal im T-Shirt und kurzer Hose gesegelt. Dazu passt die gestrige Nacht, da ich auch das erste Mal vor Buganker in einer kleinen sehr sehr stillen Bucht verbracht habe. Auch habe ich gestern zum ersten Mal in der Ostsee gebadet. Als der Anker festsaß, bin ich gleich reingesprungen. Das Wasser war zu verlockend. (Übrigens: die Behelfsbadeleiter funktioniert sehr gut.)
Die Nacht war absolut windstill dort und das Wasser spiegelglatt. Also beste Bedingungen.
Heute morgen hatte ich aber einige Mühe, den Anker wieder hochzuholen. Es war eine regelrechte Schlammschlacht: der Anker hatte sich fest eingegraben, ich musste kurz mit dem Vorwärtsgang mithelfen, um ihn wieder rauszubekommen und als er samt Leine und Kette wieder an Deck war, konnte ich dort erstmal eine Generalreinigung machen. Man muss dazu sagen, ich habe keine Ankerwinsch….
Danach segelte ich durch ein wunderschönes Schärenfahrwasser. Es war teilweise sehr eng und viele Bootsfahrer waren unterwegs. Normalerweise war es bisher fast immer so, dass ich meilenweit alleine unterwegs war, aber heute nicht. Eigentlich ist es ja auch schön, wenn man unterwegs ab und zu Segler trifft. Aber auf die vielen Motorbootfahrer, die ich heute getroffen habe, hätte ich gerne verzichtet. Zum einen nerven die lauten Motorengeräusche und zum anderen nerven die Wellen, die sie verursachen, wenn sie teilweise unter Vollgas dicht an einem vorbeirasen. Ich hatte ab und zu das Gefühl, die machen das extra, so dicht ranzufahren. Naja…
Der heutige Segeltag hat für gestern entschädigt. Denn bei den 35 sm von gestern musste fast immer der Motor mitlaufen. Es war einfach zu wenig Wind. Die Schärenlandschsaft war aber wiedermal wunderschön und sehr abwechslungsreich. Gerne wäre ich dort duchgeseglt.
Mal sehen, wie es morgen wird. Jetzt schau ich mal nach dem Wetter und dann auf die Karte, um mir eine Route zu suchen…

Bilder vom Ankerplatz:

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Hier noch ein paar Bilder von mir von den letzten Tagen, (für diejenigen, die wissen möchten, wie ich und das, was ich so mache, zur Zeit aussieht) .. 😉

auf See:

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in den Schären:

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zu Tisch in Tallinn (mit Markus und Bernadette) und an Mitsommer in Lohusalu (mit Bier):

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Mal so nebenbei:
In Finnland sind die Fahrwasser sehr gut bezeichnet. Hier ein Beispiel finnischer Seezeichen, wie man sie in den Schären überall findet:

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Fazit: 51 Seemeilen (23 unter Segel, 28 unter Motor)
Gesamt: 1070 sm


Kommentare

Hanko (zum zweiten)… — Ein Kommentar

  1. Für dieses geniale, spannende Spiel hat es sich doch gelohnt einen gut ausgestatteten Hafen zu wählen:)))))
    Tanja, ich wünsche dir weiterhin voll schöne Segeltage:))))