Heute habe ich meine 1000ste Seemeile auf dieser Reise erreicht! 🙂 🙂

Und ich bin wieder gesegelt. Naja, eigentlich bin ich heute mehr motort als gesegelt. Aber immerhin hatte ich auf den letzten 8 sm schönen Wind, um mit 2-4 kn durch die Lande zu gleiten. Die Lande sind jetzt hier wieder die Schären. Ich hatte schon vergessen, wie schön die sind und wie toll es ist, dazwischen zu segeln. Super.
Der Tag fing leider an mit diesigem Wetter, Nieselregen und Flaute. Ich habe trotzdem abgelegt, da ich ja weiter wollte und eigentlich auch Wind angesagt war.
In Helsinki bin ich früh noch erst mit dem Boot zu einem Marine Shop gefahren. Die hatten extra für Boote so Parkplätze vor dem Laden. Wie praktisch. Es lag auch auf der Strecke Richtung Westen. Ich musste mir einen neuen Sprengring für meine Backbord-Winsch besorgen, denn der alte wurde nur noch mit Panzertape an seiner Position gehalten. Der Sprengring verhindert, dass die gesamte Winsch hochgehoben und über Bord geschleudert werden kann. Das ist mir nämlich auf dem Weg nach Mariehamn fast passiert. Zum Glück landete die Winsch samt Einzelteilen im Cockpit und nicht in der tiefen Ostsee!
Danach bin ich dann Richtung Porkala, wo ich jetzt liege, geschaukelt. Es war wirklich anfangs in der Flaute eine elende Schaukelei, da komische Wellen von überall her angelaufen kamen. War ich froh, als ich endlich die Segel hochziehen und den Motor ausmachen konnte. Die Schaukelei war weg und die Stille da. Herrlich!
Am Abend kam sogar die Sonne ganz hervor und fast alle Wolken waren verschwunden.
Ich machte noch einen Spaziergang ein wenig über die Insel zu einer sonnigen Badebucht. Leider habe ich meinen Fotoapparat für den Spaziergang vergessen, so dass ich davon keine Fotos machen konnte.
Das einzige Foto des Tages zeigt den Blick von meinen Cockpit aus zu meiner Heckboje.

Ach,.. übrigens:
Ich habe heute mein erstes Hafenkino hingelegt. (Für die Menschen, die nicht so viel segeln zur Erklärung: Hafenkino, das ist so etwas wie Unterhaltung für diejenigen, die sich’s schon im Cockpit gemütlich gemacht haben, nachdem sie das Boot am anvisierten Platz festgemacht haben. Für die Unterhaltung sorgen dann diejenigen, die noch nicht am anvisierten Platz fest liegen, sondern sich mit dem Boot dorthin bewegen. Auf diesem Weg passieren mitunter ungewollte Dinge, die für die Zuschauenden dann amüsant und für die Akteure unangenehm sind.)
Wie gesagt, ich trug also zum Hafenkino bei. Ich muss aber dazu sagen, dass nicht ich Schuld daran war, sondern mien Bojenhaken. Natürlich! Wie immer hatte ich mich bestens vorbereitet und fuhr schön langsam meinen anvisierten Platz an. Langsam ist relativ, der Wind (wo war der eigentlich den ganzen Tag?) kam mit 10 kn von schräg hinten. Das liebe ich ja, mit Rückenwind den Platz ansteuern. Da hat man dann so richtig viel Zeit, mit dem Bojenhaken die Boje zu finden und dort einzuhaken. Nun ja, .. als das Boot die Boje erreicht hatte, lief ich nach vorne (mittschiffs) und hakte den Haken ein. Alles super. Dann schnell wieder zurück an die Pinne, um früh genug aufstoppen zu können. Da vorne war ja noch der Steg, den ich nicht rammen wollte. Alles kein Problem. Ich hatte noch 1 Meter nach vorne. Beherzt stoppte ich auf. Alles bestens. Das Boot vertreibt etwas wegen des Radeffekts. Aber wieder kein Problem, ich bin ja hinten fest. Apropos hinten. Ich schaute zurück: Ach du grüne neune! Wo war denn nur der Bojehaken? An der Boje jedenfalls nicht. Na toll. Der hatte sich also davon wieder verabschiedet und schwamm irgendwo unter Wasser. Mittlerweile lag ich ziemlich schräg am Platz und war vorne gegen den Steg gerummts. Nein, ganz so schlimm war es nicht! Freundliche Mitmenschen hatten mein Mißgeschick bemerkt und das Boot vorne abgehalten. Sehr nett. Jetzt galt es nur noch, den Kahn wieder gerade zu rücken, rückwärts wieder rauszufahren und die Boje ordnugsgemäß mit dem Haken zu verbinden. Hört sich einfach an, war aber eher mittelschwierig, weil der Wind mittlerweile mit komischen Böen daherkam. Naja, im Endeffekt hat alles geklappt und ich habe nichts kaputt gemacht. Weder bei mir, noch bei anderen. Was will man mehr.
Zur Belohnung habe ich mir dann direkt beim Hafenmeister ein Eis gekauft….

Fazit: 23 Seemeilen (8 unter Segel, 15 unter Motor)
Gesamt: 1019 sm

Dann möchte ich hier noch hinzufügen:
Vielen vielen Dank an alle, die mir hier immer wieder all die netten und lieben Kommentare hinterlassen!
Ich freue mich immer sehr darüber!

 

 


Kommentare

Porkala… — Ein Kommentar

  1. Eintausend Seemeilen auf dieser Reise. Gratuliere. Möge es sich so geschmeidig fortsetzen. :))