Gestern bin ich in Sassnitz (immer noch auf Rügen) angekommen.
Früh morgens bin ich los; der Wind sollte nur schwach wehen, so plante ich längere Zeit ein für die eigentlich kurze Strecke von ca. 25 sm von Seedorf nach Sassnitz.
Anfangs wehte der Wind eigentlich noch gut zum einigermaßen segeln, aber er kam leider genau von vorn. So beschloss ich, die ersten Meilen zu motoren. Außerdem wollte ich den Motor etwas warm laufen lassen; denn – leider sprang er heute morgen wieder sehr schlecht an. Dies, weil er nicht vorglühte. Die Vorglühleuchte blieb aus und ich musste einigermaßen orgeln, bis er endlich an war. Das machte mir natürlich Sorgen. Was war nur wieder los? Naja, ich verschob das Problem auf später, was blieb mir auch anderes übrig…
Irgendwo im Greifswalder Bodden konnte ich dann Groß und Fock setzen und segeln. Besonders schnell kam ich aber nicht voran und als ich in die relativ enge Landtief-Rinne einbog, wurde es eng. Ein Fischerboot und ein Schiff der Marine fuhren nur knapp an mir vorbei.
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Mit Motorunterstützung durchquerte ich die Rinne und danach konnte ich direkten Kurs auf Sassnitz legen. So .. und dann fing das schöne Segeln an 🙂
Die Sonne kam raus und ich durfte zum ersten Mal in diesem Sommer eines von meinen tollen bunten Segeln hochziehen: Den Gennaker. Herrlich!
Es war wirklich wunderbar die letzten 12 sm so zurückzulegen.
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Zwischenzeitlich brachte ich es bei scheinbarem Wind von 5,8 kn auf sage und schreibe 4,7 kn. Nicht schlecht, oder?
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In Sassnitz beim Einlaufen merkte ich schon gleich, dass dies garantiert nicht mein Lieblingshafen wird. Industrieanlagen, viel Beton und reger Fähr- und sonstiger Bootsverkehr erwarteten mich.
Oh je, …gruselig. Als ich dann noch die zwei Stege für die Sportboote sah, puh, das war nix für mich. Da waren Dalben so hoch wie Straßenlaternen und Boxen so riesig, da passte mein Boot ja dreimal rein. Wie sollte ich da bloß anlegen? Naja, …der Hafen war praktisch leer; ich beschloss, ganz außen längsseits an den Steg zu gehen. Dies war nicht gern gesehen und sollte zweimal vierzig Euro kosten. Wie bitte? Ja, hier geht es nicht nach Bootsgröße, sondern nach der Box die man belegt. Jede Box hat einen bestimmten Preis und da ich so längsseits zwei von den ganz teuren Boxen inne hatte…
Hm, also doch nochmal verholen. Ganz hinten drin gab es dann auch kleinere Boxen (die hatte ich erst nicht gesehen). Ich nahm eine davon: 12,00 Euro. Schon besser.
Was dann super toll war trotz des hässlichen Hafens: Ich traf drei Segler aus der Nähe von München wieder von der „landflucht“, wo ich in Stralsund schon neben gelegen hatte. Sie luden mich zum Grillen auf ihr Boot ein und es wurde ein schöner lustiger Abend. Sehr nett war es! (Vielen Dank nochmal an Michi und seine Crew und viel Erfolg bei euren kommenden Törns.)
So, und nun kommt noch ein kleines Aber:
Ich hatte ja immer noch das Problem mit dem Motor, der schlecht ansprang wegen der nicht zündenden Glühkerzen. Gleich nachmittags in Sassnitz versuchte ich einen Mechaniker aufzutreiben. Leider ohne Erfolg. Am nächsten Morgen telefonierte ich weiter rum und hatte nach einigen Absagen endlich einen „überredet“, so schnell wie möglich auf mein Boot zu kommen. Herr Winter ließ mich nicht hängen. Vielen Dank! Und das ganz supergute dabei war, dass nur das Relais einen Wackelkontakt hatte. Das Problem war schnell behoben. Was für ein Glück!
Ich bin jetzt erleichtert und kann wohl morgen aufbrechen nach Bornholm…

Fazit: 26 Seemeilen (17 unter Segel, 9 unter Motor)
Gesamt: 156,9 sm

Ach so:
Hier auf vielfachen Wunsch von Emilia (der kleinen Winny-Besitzerin), ein Foto von meinem Boot, wie es innen drin aussieht:
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Kommentare

Sassnitz auf Rügen… — Ein Kommentar

  1. Hey, macht Spaß deine Tageserlebnisse zu lesen :))))
    Ich wünsche dir ein tolles Segeln nach Bornholm.
    Ich beneide dich :))))
    Weiterhin einfach viel Spaß, Freude , schöne Begegnungen und Erlebnisse während deiner “ Auszeit“