Es war eine weise Entscheidung, gestern im Hafen zu bleiben.
Böen bis 40 kn und mehr fegten über die Boote hinweg und ich hatte ein wenig Angst um meine Leinen und Klampen. Das war wahrscheinlich unbegründet, aber mir war nicht recht wohl bei dem ganzen Gewinde. Dazu das unablässige Schlagen der Fallen und Schoten an den Masten und das Geheule des Windes. Laut und ungemütlich. Es fühlte sich so gar nicht nach Sommer an.
Beim Stadtspaziergang kam ich dann durch eine nette kleine Gasse, die absolut windgeschützt und sonnig da lag. Es war herrlich und ich blieb ein bisschen….
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Zum Segeln braucht man ja bekanntlich Wind, aber wenn er so derart daher kommt .. das ist nicht angenehm, finde ich. Vielleicht bin ich doch mehr der Schönwettersegler? Hm … mal abwarten; es wid sich schon noch zeigen.

Für heute war die Prognose: Böen (nur) noch bis 55 km/h (7 bft).
Also los und weiter gen Osten.
Ich musste unbedingt die Öffnung der Ziegelgrabenbrücke um 8.20 Uhr schaffen, also war wieder frühes Aufstehen angesagt. Um halb acht war ich beim Hafenmeister; den Obulus für die Nacht entrichten, dann schnell gefrühstückt und abgelegt. Bis zur Brücke war es nur ein Katzensprung vom Hafen und schnell versammelten sich 7 Boote, die hindurch wollten.
Nach der Durchfahrt konnte ich direkt die Segel setzen; naja, genau genommen war es nur eins: die Fock. Die brachte mich dann in angenehmer Fahrt mit schönem raumen Wind durch den Strelasund.
Beim Einbiegen in den Greifswalder Bodden frischte der Wind auf, die Wellen wurden höher.
Die Fock blieb oben und mit neuem Kurs und halbem Wind „pflügte“ ich in Rauschefahrt den Bodden von Süd nach Nord. Ratz fatz hatte ich die Einfahrt in den (oder die?) Having erreicht. Es war herrlich.
Hinter mir der grüne aufgewirbelte Greifswalder Bodden:
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Man mag es kaum glauben, aber auf der Logge hatte ich zwischenzeitlich mal 7,3 Knoten stehen.
Ich denke, durchschnittlich waren es 6,3. Das ist für mein kleines Boot wirklich sehr gut, finde ich.
Hier ein Beweisbild … 😉
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Die Einfahrt nach Seedorf ist flussartig und sehr geschützt. Als ich einbog, wurde es schlagartig friedlich; ich hörte schon von weitem das Gezwitscher der Vögel an Land. Dazu kam die Sonne heraus und Entspannug war angesagt. Schön idyllisch ist es hier. Ich liege an einem netten kleinen Vereinshafen. Fast menschenleer. Gegenüber der offizielle Gästesteg, der sich langsam füllt…

Fazit: 27 Seemeilen (24 unter Segel, 3 unter Motor)
Gesamt: 130,9 sm


Kommentare

Seedorf auf Rügen… — 2 Kommentare

  1. Viel Freude in Seedorf.
    Dort war ich mit meinen Segelfreunden auch schon und fand es sehr schoen dort.
    Du kannst voll stolz auf dich sein, wie du das alles alleine bewaeltigst.
    Genial 7,3 Knoten :)))) Respekt :))))

  2. Wir lesen immer gespannt,- und hoffen, dass alles weiter so klappt…auch die kleine Winny-Besitzerin liest mit und vermisst dich grad sehr…
    pass auf dich up,gel?
    glg