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Göta-Kanal. 39 Schleusen später.
Seit 4 Tagen sind wir jetzt auf dem Kanal und mittlerweile sind wir alte Schleusen-Hasen. 🙂 So ist jedenfalls das Gefühl. Keine noch so kleine enge, keine noch so hohe, keine noch so mit krummen Steinwänden gesäumte und auch keine noch so mit kochendem Wasser volle Schleuse kann uns mehr aus der Ruhe bringen. Alle Aufwärtsschleusen haben wir erfolgreich durchfahren und es geht jetzt nur noch abwärts. Morgen erwarten uns die letzten 19 Schleusen; dann sind wir beim Vänern-See angelangt.
Der Göta-Kanal an sich ist wirklich beeindruckend. Er wurde ja mittlerweile zum schwedischen Bauwerk des Jahrtausend ernannt. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass von den 190 Kanalkilometern ganze 87 km von schwedischen Soldaten per Hand gegraben wurden. Unglaublich! Die übrigen Kilometer folgen einem natürlichen Lauf oder führen durch kleinere und größere Seen. Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich. Man hat viele schmale Passagen, die durch Wald oder Weide- und Ackerflächen führen und durch kleine Städtchen hindurch an schönen bunten schwedischen Häusern vorbei. Und dann gibt es die großen Wasserflächen der Seen. Hier kann auch gesegelt werden, wenn der Wind passt. Wir konnten bisher den Boren-See durchsegeln und gestern teilweise auf dem großen Vänernsee. Aber überwiegend war der Wind schwach. Zum Segeln nicht gut, aber ich muss sagen, ich bin eigentlich ganz froh über die letzten schwachwindigen Tage. Dies macht das dauernde An- und Ablegen und das Schleusen doch sehr viel entspannter, als das alles bei 5 bft zu bewerkstelligen….
Sowieso ist die Kanalfahrt bisher tatsächlich eine Entspannungstour. Keine Gedanken über die Routenplanung muss man sich machen, kein Wetter checken, keinen Hafen oder Ankerbucht für die Nacht suchen, keine unangenehmen Wellen durchschaukeln. Man lässt sich einfach gemütlich treiben, vorbei an der wunderchönen Landschaft und kann die Seele baumeln lassen. Beim Schleusen muss man zwar konzentriert sein, aber wenn man einmal raus hat, wie es läuft, macht dies sogar Spaß. Hinzu kommt, dass es absolut leer ist. Überall. Die Saison ist hier definitiv schon zu Ende. Den großen Borensee mit über 6 sm Länge hatten wir komplett für uns alleine. Keine Menschenseele, kein Boot zu sehen, Auch auf und neben dem Kanal und an den Übernachtungsstegen ist es einsam. Wir sind dort mit 3 anderen Booten, die zusammen mit uns die Kanalfahrt machen, völlig alleine. Sehr angenehm…

Hier jetzt ein Video vom Anfang eines Schleusenvorgangs:


In den Schleusen:
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Im Kanal:
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Auch viele Brücken mussten wir durchqueren:
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Die Scheuse in Borensberg wird noch per Hand „auf- und zugekurbelt“. Dies müssen die netten Schleusenwärterinnen selber machen….
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Die älteste Schleuse des Kanals in Forsvik:
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Gassigehen mit Boot:
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Warten, bis die Schleuse öffnet:
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Das Fenderbrett, welches ich von Markus und Bernadette mir geschenkt bekommen habe, ist Gold wert! Danke!
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Fazit: 91 Seemeilen (6 unter Segel, 85 unter Motor)
Gesamt: 2105 sm


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Über Berg, Borenshult und Forsvik nach Töreboda… — Ein Kommentar