DSC01967Aland-Inseln!
Ich bin doch tatsächlich hier auf einer von diesen 6700 Inseln angekommen!
Kaum glauben konnte ich es, als ich gestern morgen den Kopf aus der Kajüte streckte: der Wind hatte doch tatsächlich gedreht – auf Süd. Was für ein Glück.
Es war herrlichstes Sommerwetter, keine Wolke am Himmel und morgens um acht in der geschützen Bucht schon schön warm im Cockpit. Also auf zu den Alands war der Plan.
Am Vortag hatte ich den Weg zum Absprungpunkt über die Aland-See zurückgelegt in eine geschütze Bucht auf der Außernschäre Arholma. Mit 36 Meilen war es auch wieder ein langer Tag, leider fast kein Segeltag, denn 26 Meilen lang musste der Motor mitlaufen, weil der Wind (natürlich) von vorn kam. Aber unterwegs war es spannend genug, denn der Weg führte durch DAS Hauptfahrwasser in den Schären, welches von Turku (Finnland) über Mariehamn (Alands) bis nach Stockholm (Schweden) führt. Dieses Fahrwasser wird auch von den sogenannten Jumbofähren benutzt. Riesige Fähren sind das, wie Kreuzfahrtschiffe sehen die aus. Es ist beeindruckend, wenn hinter so einer kleinen Inseln plötzlich ein Hochhaus entlangfährt. Und es ist beängstigend, wenn die Dinger einem im Fahrwasser begegnen oder von hinten angerauscht kommen.
Bei Furusund ist das Fahrwasser relativ schmal. Von hinten sah ich eine Fähre kommen und auf der Seekarte waren drei Fährlinien eingezeichnet, die das Fahrwasser von rechts nach links kreuzen in einem Bereich von 0,2 sm. Hm, tatsächlich fuhren dann genau vor mir zwei von diesen Rechts-Links-Fähren durchs Fahrwasser. Schnell die Geschwindigkeit anpassen, die Schiffe durchlassen und dann wieder Gas geben, damit man aus der Enge heraus ist, wenn der Riese von hinten überholt.

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Zwei Fähren von rechts und links…

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Jumbofähre…

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Ganz schön eng…

Das Ziel war dann eine schöne Bucht auf Arholma mit Namen Österhamn.
Abends konnte ich dann sogar das erste Spiel der deutschen Mannschaft bei der Fussball-EM schauen. Markus‘ Ipad und dem Livestream der ARD sei Dank. Zwei Tore gab es zu bejubeln und wir hatten viel Spaß. Aber ich glaube, wir haben die 4 holländischen Boote, die auch in der Bucht ankerten, etwas verärgert… 😉
Markus und Bernadett aus Dresden mit ihrer Etap begleiten mich immer noch (oder ich sie). Wir haben alle das gleiche Ziel: Helsinki. Mit ihrem größeren Boot sind sie deutlich schneller als ich, aber abends trifft man sich wieder im angestrebten Zielhafen und kann sich dann über die Erlebnisse und nächsten Routen austauschen. Nett und lustig ist es meistens.
Gestern habe ich sogar in der Anfahrt nach Mariehamn ein anderes deutsches Boot, welches ich aus Kalmar kannte, wiedergetroffen und man hat kurz über die Seereling rübergerufen wie es so geht und wie die weitere Reise verläuft.
Ja, – wie gesagt, gestern bin ich rüber die Alandsee nach Mariehamn bei besten Bedingungen:
Südwind um die 12 Knoten, kaum Welle, blauer Himmel ohne Wolken.
Herrlich war es, ich habe meine Windselbststeueranlage eingeklinkt und es mir vorne auf dem Vordeck gemütlich gemacht. Großschiffahrt war kaum unterwegs bzw. nur in weiter Entfernung auszumachen. Toll!

Heute werde ich Mariehamn mit dem Fahrrad erkunden und mir Gedanken über die weitere Route machen. In meinem Hafenhandbuch von den Aland-Inseln steht: „Auf Aland zu Segeln ist wie eine Schnitzeljagd“.
Ich bin gespannt…

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Mein Liegeplatz in Mariehamn…

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Der Himmel um 24 Uhr…

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Der letzte Felsen in Schweden…

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Morgenstimmung in den äußeren Schären raus zur Alandsee…

 

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Alands…

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Werbung für die Alands…

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Werbung für die Alands…

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das große Fährterminal in Mariehamn

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Museumsschiff „Pommern“ vor dem Yachthafen…

Fazit: 67 Seemeilen (38 unter Segel, 29 unter Motor)
Gesamt: 740 sm


Kommentare

über Österhamn (Arholma) nach Mariehamn (Aland-Inseln) — Ein Kommentar

  1. Da flattert sie nun endlich… Deine ersehnte Alandflagge. 🙂

    Bravo!