Über Stockholm und Härö nach Nynäshamn
Zurück in der Segel-Glückseligkeit.
So oder so ähnlich könnte die Überschrift für diesen Tag lauten.
Es wurde aber auch Zeit. Schon fast hatte ich vergessen, wie segeln überhaupt geht, nachdem ich die letzten kurzen Schläge Richtung Stockholm fast nur motoren konnte.
Heute jedoch war wieder so ein Tag, der aus seglerischer Sicht fast nicht hätte besser sein können.
Super Wind, super Kurs, super Schärenlandschaft, super Wetter, super Welle (nämlich fast gar keine ;). Also einfach geniales Segeln um die 5-7 kn. Vor Muskö erreichte ich die Spitzengeschwindigkeit von 7,1 kn…. 🙂 🙂 🙂
Angekommen sind wir in Nynäshamn. Nachdem die kleine Bucht, wo wir gestern Nacht waren, wieder sehr schön war, wollten wir eigentlich auch heute ankern. Der Wind jedoch war ziemlich stark und er soll die Nacht über hin- und herdrehen und es gab in der Nähe kaum eine geeignete Bucht mit Schutz gegen diese Winde. Also Nynäshamn zum zweiten. Der Hafen ist nicht der absolute Hit, aber zur Zeit schön leer, so dass man auch hier seine Ruhe hat.
Tolles Wetter und Licht auch heute:
Vor Nynäshamn kam wieder so eine große Fähre entgegen. Zum Glück hatte ich gerade die Segel geborgen, sonst wäre es eng geworden:
Und zum Glück hat sich da auch noch so eine kleine Schäre zwischen mich und die Fähre geschoben.
Wie gesagt, waren wir gestern in einer Bucht bei Härö mit schöner Aussicht beim ins Bett gehen.
Dort auf der Insel konnte man den Berg Domkyrkan besteigen und hatte eine wunderbaren Blick auf die Schären:
Sehr beeindruckend.
Der Berg:
Von Stockhom aus ging es dorthin durch den Skurusundet. Dies ist ein am Ende sehr schmaler Sund für Boote mit max. 2,8 m Wassertiefe und man spart sich, wenn man von Stockholm nach Süden will, entweder das Gegurke über Södertälje mit diversen Brücken und Schleusen oder das „außen herum fahren“ um die nordöstlichen Stockholmer Schären. Also eine sehr praktische und zudem wunderschöne Abkürzung.
Im Skurusundet:
Stockholm war von Wasser aus sehr beeindruckend (aber natürlich auch von Land aus) und interessant. Verzichten hätte ich aber können auf den unglaublich regen Verkehr im gesamten Gebiet kurz vor Stockholm. Für mich waren die Anfahrten von Helsinki und Tallin dagegen regelrecht einfach und übersichtlich. In Stockholm gibt es neben den vielen Freizeitbooten und Großschiffahrt viele von diesen kleinen Fähren, die wirklich kreuz und quer im Eiltempo herumfahren. Wenn man eine entdeckt hat und gerade dabei ist, ihr auszuweichen, dann kommt meist eine andere direkt wieder ins eigene Fahrwasser geprescht. Echt anstrengend. Aber vielleicht hat das Wetter (um die 25 kn Wind), die daraus resultierenden Wellen und mein deshalb langsames Vorwärtskommen unter Motor auch dazu beigetragen, dass dies für mich nicht so angenehm war.
Jedenfalls war ich froh, als ich im Wasahafen fest war. Dort war es angenehm ruhig und man lag ziemlich in der Stadt, bzw. war diese nach ca. 2 km Fußmarsch zu erreichen.
Hier einige Bilder von Stockholm:
Der blaue Stockholmer Himmel (für die schon länger Mitlesenden: man vergleiche dieses Blau hier mit dem Helsinkier…;)
Übrigens:
Heute haben wir festgestellt, dass definitiv ein Seezeichen in den Schären fehlt:
„Achtung schwimmender Wildwechsel!“
(Wir machten Bekannstschaft mit einem schwimmenden Reh, welches schnell wieder zur rettenden Schäre flüchtete, als es unser Boot kommen sah… 🙂
Fazit: 42 Seemeilen (33 unter Segel, 9 unter Motor)
Gesamt: 1943 sm
Ein schöner Bericht; wir waren heute auch auf dem Wasser: mit dem Kanu auf unserem See in Hausnähe mitten in Smaland bei schönstem Sonnenschein (endlich mal!); es war auch herrlich!
Ich wusste gar nicht, dass Rehe gerne schwimmen gehen?
Wir freuen uns auf noch mehr interessante Berichte!
GlG, die Deinen